Aktuelle Artikel

Braunkehlchen

Zum Vogel des Jahres 2023 wurde das Braunkehlchen gewählt. Während es früher ein Allerweltsvogel war, ist es hier bei uns, wenn überhaupt, nur noch selten auf dem Durchzug zu sehen. Seit Jahren ist in Plochingen schon keine Sichtungsmeldung mehr erfolgt. Ausser in Polen und Ungarn steht das Braunkehlchen in Europa überall auf der Roten Liste. Seine Nahrung: Insekten, Larven Spinnen Würmer und kleine Schnecken gibt es nur auf extensiv genutzte Grünlandschaften möglichst mit Gräben, kleinen Brachflächen oder Rainen mit vielfältiger Krautschicht und artenreichen Streuobstwiesen. Auf dem Truppenübungsplatz Münsingen sind die Bedingungen für den Bodenbrüter noch gut. Dort ist auch das Bild von B. Ettspüler gemacht worden.

Fotos: B. Ettspüler


Achtung- Feuersalamander Wanderzeit

Bei uns ist die Meldung eingegangen, dass mehrere Exemplare des Feuersalamanders auf dem Wirtschaftsweg zwischen dem Freibad Reichenbach und Weiler überfahren wurden. Feuersalamander wandern zwischen Mitte Oktober und Anfang November zu ihren traditionellen Überwinterungsplätzen, wo sie sich unter Steinen und Totholz frostsicher zurückziehen. Da Feuersalamander sehr langsam und fast ausschließlich nachts unterwegs sind, ist die Gefahr besonders groß überfahren zu werden. Deshalb bitten wir um Rücksicht, wenn dieser Weg befahren wird.

 

Feuersalamander können über 20 Jahre alt werden und sind ausgesprochen nachtaktive Tiere, die sich gerne von Regenwürmern und Nacktschnecken ernähren. Wie alle Amphibien sind sie zur Fortpflanzung ans Wasser gebunden, allerdings setzt der Feuersalamander bereits Larven und nicht Eier in nährstoffarme, kühle, kleinere Bäche ab, in welchen sie sich dann zu Ende entwickeln. Ihre auffällig schwarz-gelbe Färbung dient der Tarnung und der Warnung, da sie zu ihrem Schutz ein starkes Hautgift absondern. Der Schwurwald mit seinen Mischwäldern ist einer seiner Verbreitungsschwerpunkte im Land. Er gilt landesweit als gefährdet und ist wie alle Amphibien besonders geschützt.


Nisthilfen für Steilwandnister

Nur wenige Wildbienenarten legen ihre Brut in Röhren, wie bei den bekannten Insektenhotels. Viele Wildbienenarten sind sogenannte Steilwandnister. Ihre natürlichen Möglichkeiten, Lehmsteilwände, werden immer weniger. Für diese Wildbienen z.B.  Buckel Seidenbiene, Maskenbiene, Pelzbienen und Schornsteinwespe passende Nisthilfen selbst zu bauen, stellt eine kleine Herausforderung dar. Eine schöne Anleitung hierzu findet sich

unter www.Nabu-geesthacht.de/Aktionen/Lehmwand_wildbienen.pdf .

Viel Erfolg beim Bauen einer solchen Nisthilfe. Berichten Sie uns über Ihre Erfahrungen. Die Nahrungsquellen für die Bienen in der Nähe – eine Blühwiese und blühende Bäume - sollten nicht vergessen werden.

(H.W. 2022)


"Lebensturm"

Schon länger ist an dem Insektenhotel auf den Bruckenwasen nichts mehr passiert. Jetzt möchte die Ortsgruppe des NABU in Zusammenarbeit mit dem Umweltzentrum das Insektenhotel im Stil eines Lebensturmes für mehr Insekten, Käfer und Kleinlebewesen ergänzen und umgestalten. Im ersten Schritt sind neue Hölzer mit Bohrlöchern verschiedener Durchmesser für Wildbienen eingebracht werden. Aber auch für andere Kleinlebewesen wie z. B. Mauerechsen, Käfer, Insekten und im Boden nistende Wildbienen sollen dort Lebensräume geschaffen werden. Wenn sie Interesse haben, daran mitzuarbeiten, neue Erfahrungen über Insekten und Kleinlebewesen zu sammeln oder ihr Wissen darüber mit einbringen möchten, melden sie sich bei Herrn Gabor Fernbach Tel.:07153 22400. Die Ortsgruppe freut sich über jede Unterstützung, auch bei diesem Projekt. Die Natur dankt es Ihnen. 

(H.W. 2022)


Nützlinge fördern – Schädlinge mindern

Giftige Spritzmittel vermeiden sollen wir alle. Nützlinge im Garten fördern, vermindert die Schädlinge. Blattläuse und Raupen wollen wir im Garten nicht haben. Blattläuse sind z.B. die Leibspeise von den ungefährlichen Ohrwürmern, die zu Unrechte einen schlechten Ruf haben.

 

Ein mit Stroh oder Heu gefüllter aufgehängter Blumentopf bietet ihnen Unterschlupf. Er sollte Kontakt zum Stamm haben. Marienkäfer und ihre Larven leben fast ausschließlich von Blattläusen. Florfliegen lassen sich ebenfalls gegen Blattläuse einsetzen. Die Raupe der Florfliege wird wegen des Aussehens und ihres Appetits auf Blattläuse auch Blattlauslöwe genannt. Sie verzehrt auch Thripse und Spinnmilben. So gibt es noch mehrere Nützlinge für den Garten. Man muss ihnen nur durch Unterschlupf Ansiedlungsmöglichkeiten geben wie beim Ohrwurm oder ein Florfliegenhaus. Eine schöne Blumenwiese dazu ist notwendig. Sie fördert nicht nur die Wildbienen sondern auch die Nützlinge. Aber nicht nur Insekten auch Vögel sind gut für die Schädlingsbekämpfung. Blaumeisen z. B. füttern mit Raupen und Blattläusen ihre Jungen.  

(H.W. 2022)


Wildbienennisthilfen

Das Frühjahr steht vor der Tür und wir machen uns Gedanken, wie wir den Wildbienen helfen können. Gern wird dazu ein „Insektenhotel“, besser Wildbienenhaus, aufgestellt. Hierzu ein paar Informationen: die üblicherweise verwendeten Insektenhotels sind für 30-40 Arten der ca. 560 Wildbienenarten in Deutschland geeignet. Die anderen Arten nisten u. A. in alten Mäusenestern, Schneckenhäusern, im Boden oder sie graben ihre Brutröhren in Steilhänge. Anders als die Honigbiene leben fast alle Wildbienen solitär. Nur ein Weibchen sorgt für den Nachwuchs. Beim Aufstellen eines „Insektenhotels“ sind ein paar Dinge zu beachten.

Es sollte hoch genug hängen als Schutz vor Haustieren und kleinen Kindern. Die Röhren sollten tief genug sein (ca. 15 cm). Die Ausrichtung sollte sonnenexponiert nach SO oder SW sein. Ein Dach sollte vor Regen schützen. Das Wichtigste aber ist: es sollten ausreichend  Pollen- und Nektarspender,  sprich Wildblumen oder im Frühjahr Obstbäume in der Nähe sein.

 

Niemals sollte man ein Insektenhotel im Winter ins Haus holen! Dann fliegen plötzlich die Bienen im Haus.

 

Material für eine Nisthilfe

Für ein Wildbienenhaus eigen sich z. B. Blöcke aus Hartholz, das länger abgelagert und durchgetrocknet ist. In diese kann man Bohrlöcher machen. Die Löcher sollten unter-schiedliche Durchmesser haben. Für die  Mauerbienen 5-9 mm, für Maskenbienen und solitäre Wespenbienen 2- 4 mm, Scherenbienen 3-5 mm. Die Bohrlöcher sollten glatt sein und mindestens 10 cm besser 14 – 15 cm tief sein. Die Löcher sollten nicht symmetrisch gebohrt werden. Weichholz franst aus und zerreisst die Flügel. Bei Kiefernholz besteht die Gefahr des Verharzens.  Alternativ zu Hartholz kann man auch Bambusstäbe ohne die Trennwände, Schilfhalme oder auch vorgefertigte spezielle Pappröhren verwenden. Die Ränder dürften nicht ausgefranst sein. Regenschutz sollte beachtet werden. Während Strangfalzziegel geeignet sind, sind Lochziegel überhaupt nicht geeignet. Tonnisthilfen sollten besonders gefertigt sein. Die Röhren sollten am Ende verschlossen sein. Einen Aspekt sollte man auch beachten: im Garten sind mehrere gute, kleine Nisthilfen besser als ein großes Insektenhaus.

 

"Insektenhotel"

Häufig findet man in käuflich zu erwerbenden „Insektenhotels“ Dinge, die wenig Sinn machen.

Beispiel Tannenzapfen. Diese gehören besser in den Wald. Im Insektenhotel wird sich dort kein Marienkäfer oder anderer Käfer aufhalten. Schneckengehäuse werden in Insektenhotels nicht angenommen. Schmetterlingshäuser mit schmalem Zugang sind ebenfalls überflüssig.

Es gibt nur wenige Schmetterlingsarten, die als Schmetterling überwintern und diese suchen

anderweitig Überwinterungsquartiere. In die sogenannten Schmetterlingshäuser geht gelegentlich die französische Feldwespe, die nur kleine Waben baut. Die häufig angebotenen, rot eingefärbten Florfliegenkästen sind meist ungeeignet. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen werden Florfliegenkästen erst dann angenommen, wenn sie gut 30 x 30 x 30 cm groß sind. Insektenhotels mit ausgefransten Schilfhalmen oder in Weichholz unsauber gebohrten Löchern sind ebenfalls sinnlos.  Wollen Sie ein Insektenhotel selber bauen, gibt es im Internet gute Anleitungen oder man legt sich Literatur mit Bauanleitungen für Insektennisthilfen zu. 

(H.W. 2022)


Wespen im Winter

Wespen empfinden wir im Sommer manchmal lästig - zu Unrecht!

Die Wespen sind für das natürliche Gleichgewicht unserer Ökosysteme wichtig. Sie jagen und fressen andere Insekten, bestäuben Pflanzen und verbreiten Samen. Bei uns gibt es Echte Wespen (Vespinae) und Feldwespen (Polistinae). Wespennester sind den meisten bekannt. Ein Wespennest beginnt im Frühjahr mit wenigen Waben, um dann eine Kugel zu bilden. Im Herbst beginnt die Absterbephase und in den Nestern wachsen nur noch Jungköniginnen und Drohnen heran, die sich im Hochzeitsflug paaren. Dann suchen sich die Jungköniginnen einen geschützten Hohlraum, wo sie in die Winterstarre fallen. Die, die den Winter überlebt haben, legen ein neues Nest an und beginnen mit der Staatsgründung. Wenn genügend Arbeiterinnen vorhanden sind, konzentriert sich die Königin auf das Eierlegen.

(M.M. 2022) 

 

 


Das Hermelin

(Mustela erminea) wird auch großes Wiesel im Gegensatz zum kleinen Mauswiesel genannt.

Unser zweitkleinstes Raubtier gehört zu den marderartigen Raubtieren und ernährt sich von Tieren bis Kaninchengröße wie Mäuse (z. B. Wühl- und Feldmaus), Ratten, aber auch von Vögeln, deren Eiern, Fischen, Eidechsen und Insekten. Es ist meist in der Dämmerung aber auch tagsüber aktiv. Man bekommt es nur selten zu sehen, da es „wieselflink“ und gut gedeckt, aus Schutz vor eigenen Fressfeinden, bei seiner Nahrungssuche durchs Gelände huscht. Dabei stellt es sich immer wieder auf die Hinterbeine. Erbeutete Tiere tötet es durch einen Biss in den Nacken. Im Sommer ist der Rücken braun und der Bauch glatt abgegrenzt weiß gefärbt. Im Winter ist es bis auf die schwarze Schwanzspitze ganz weiß gefärbt. Diese weißen Winterfelle zu tragen, war früher nur dem Adel erlaubt. Auch wenn sich die Lebensbedingungen für das Wiesel durch fehlende Unterschlüpfe und geringer werdendes Nahrungsangebot verschlechtern, steht es dennoch auf der Liste der jagdbaren Tiere.

(H.W. 2022) 


Orchideenfund an ungewöhnlicher Stelle

Durch Zufall wurde in Plochingen an einer ungewöhnlichen Stelle - nämlich im Straßenbegleitgrün - eine schöne Orchidee, der Bienen Ragwurz (Ophrys apifera) gefunden.

Diese krautig wachsende Orchidee wächst an sonnigen, teils schattigen, mageren Standorten. Aus der Grundrosette, die schon im Herbst austreibt, kommt der ährenartige Fruchtstand mit 3 bis 10 Blüten. Die rosa Kelchblätter sind weit nach hinten zurückgeschlagen. Es zeigt sich dann eine Blüte, wie man sich Orchideen vorstellt. Da es bei uns keine Insekten für die Bestäubung dieser Orchidee gibt, kommt es zur Selbstbefruchtung. Sie ist eine der wenigen Orchideenarten ist, die aufgrund der allmählichen Klimaerwärmung in den letzten Jahren im Süden Deutschlands vermehrt zu finden ist. Wir hoffen, dass durch entsprechende Pflege des Stückes Begleitgrün die Pflanze dort erhalten bleibt. Es dauert drei bis vier Jahre vom Samen bis zur Pflanze.

(H.W. 2022)

 

 


Die Hitze...

...belastet auch unsere Vögel und teilweise Insekten. Da natürliche Wasserstellen wie Pfützen ausgetrocknet sind, kann man den Vögeln, die auch Flüssigkeit benötigen, nun mit Vogeltränken helfen. Manche Vogelarten nehmen auch gern ein Bad darin. Eine Vogeltränke sollte 2 - 10 cm tief sein und keinen glatten Boden haben. Vom Rand her sollten die Vögel trinken können. Nach Möglichkeit sollte die Tränke in ca. 1,5 m Höhe aufgestellt sein und den Feinden, insbesondere Katzen, keine Anschleichmöglichkeit geben. Täglich sollte das Wasser gewechselt und die Vogeltränke gesäubert werden, um tödliche Krankheitserreger bei den Vögeln zu vermeiden. Hat man zwei Schalen, kann man abwechselnd eine 24 Stunden in der Sonne zur Keimabtötung liegen lassen. Eine Vogeltränke bietet oft auch schöne Beobachtungsmöglichkeiten. Auch manche Insekten wie z. B. die harmlosen Feldwespen holen sich dort Wasser zur Kühlung ihrer Brutzellen. Für Insekten ist es wichtig, dass "Ausstiegsmöglichkeiten" wie Steine vorhanden sind, von denen aus sich die Insekten retten könnten, sollten sie einmal in die Tränke fallen. 

(H.W. 2022)


Der Schwalbenschwanz

Der Schwalbenschwanz ist ein Segelfalter, den man nicht mehr so häufig zu sehen bekommt. Es ist ein eindrucksvolles Bild, wenn man diesen recht großen Falter, wie auf dem Bild an einer Blüte, zu sehen bekommt. Der Schwalbenschwanz ist unter anderem auf bestimmte Pflanzen wie Doldengewächse angewiesen. Nur wenn wir für eine ausreichende Pflanzenvielfalt sorgen, bleiben uns diese schönen Arten erhalten. Mit einer entsprechenden vielfältigen Bepflanzung kann jeder auf seinem Balkon oder im Garten etwas für die Artenvielfalt tun. 

(H.W. 2022)

 


Artenvielfalt im Garten

Artenvielfalt kann man mit der Gartengestaltung fördern. Mit Freude haben wir zwei nebeneinander liegende Gärten entdeckt, die so gestaltet sind, dass sie die Artenvielfalt fördern. Beide Gärten zeigen, dass man trotz individueller Vorstellungen für seinen Garten dieses Ziel erreichen kann. Darüber hinaus sind die Gärten noch pflegeleicht. Die verwendeten mineralischen Mulchschichten haben nichts mit den sogenannten Schottergärten gemein. Sie hemmen das Wachstum von unerwünschten Pflanzen und halten den Boden feuchter. Schön wäre es, wenn solche individuell gestalteten Gärten häufiger angelegt würden und die Vorgärten nicht zu Stellplätzen gepflastert oder in Schottergärten verwandelt würden.

(H.W. 2022)

 

Plochinger Garten, mit freundlicher Einwilligung der Besitzer fotografiert.
Plochinger Garten, mit freundlicher Einwilligung der Besitzer fotografiert.

Warum ist der NABU wichtig?

Machen auch Sie sich Gedanken zu Klimawandel, Umweltzerstörung, Insektensterben und dem allgemeinen Rückgang der Arten und möchten aktiv lokal etwas tun, dann sind sie beim NABU richtig.  „Der NABU möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen“ (Zitat NABU Präsident Olaf Tschinke). In unserer Ortsgruppe Plochingen-Reichenbach möchten wir dies vor Ort tun. Möchten Sie mitmachen oder sich informieren, kommen sie zu unseren Treffen oder informieren Sie sich gerne hier auf unserer Website.

 

Eins unserer Projekte – die Musterwiese auf den Bruckenwasen - können Sie kennenlernen und sich im Rahmen des Sensenkurses, veranstaltet vom  Umweltzentrums am 16.07.2022 von 08:30 – 11:30 Uhr,  aktiv daran beteiligen. Mit der Musterwiese wollen zeigen, wie durch schonende Pflege, sich die Pflanzen- und Insektenvielfalt bessert.

(H.W. 2022)


Bruckenwasenfest 2022

Anläßlich des Bruckenwasenfestes sind wir am 08.05.2022 mit zwei Ständen vertreten: an der Wiesenfläche neben dem OGV Gelände und im Umweltzentrum. Wir informieren über unsere Aktivitäten. Auf der Wiesenfläche versuchen wir beispielhaft, durch gezieltes Mähen mit der Sense (1. Mahd Ende Juli, 2. Mahd Ende September) und Abtragung des Mähgutes die Pflanzenvielfalt zu fördern und damit das Nahrungsangebot für Wildbienen zu verbessern. Kurze Führungen (Zeiten sind am Stand zu erfragen) zu Pflanzenbestimmungen werden angeboten. Im Umweltzentrum informieren wir über Biber und andere Naturthemen. Sie können sich auch informieren, wie Sie sich selbst für den Umweltschutz einbringen können. Mithelfer sind stets willkommen.

(H.W. 2022)

 

Honigbiene an Storchschnabel
Honigbiene an Storchschnabel

Wir für die Natur...

Derzeit haben die ersten Vögel in ihren Nestern Junge. Fast alle Singvögel füttern ihre Jungen mit proteinreichen Insekten. Auf Grund der Witterungsverhältnisse und als Vorbote des Klimawandels gibt es derzeit wenig Insekten, so dass die Vögel nur schwer ihre Jungen großziehen können. Den Vogel des Jahres 2022, den Wiedehopf, gibt es bei uns z. B. gar nicht mehr, da er es nicht schafft, in angemessener Zeit ausreichend Nahrung für seine Jungen zu finden.

Mit unseren Projekten, z. B. die Blumenwiese, Betreuung des Lebewesenhauses auf dem Bruckenwasen, Anbringen und Pflege von Nistkästen z. B. für Schwalben, Turmfalken, Steinkauz und anderen Vögeln, versuchen wir etwas für die Natur zu tun. Wenn Sie auch etwas tun wollen, kommen Sie zu uns. Wir freuen uns über Mithelfer.

(H.W. 2022)

Blaumeise an Nistkasten
Blaumeise an Nistkasten

Nistplätze für Vögel

Nistplätze für Vögel sind offensichtlich rar. Drei Vogelarten stritten sich an einem Tag um den Brutkasten in der Stadtkirche, den unsere Ortsgruppe seit Jahren betreut. Am Morgen versuchten Nilgänse in den Kasten zu kommen. Es gelang ihnen nicht, da das Einflugloch ihretwegen von uns verkleinert worden war. Kurz vor Mittag am gleichen Tag schleppten Dohlen schon Nistmaterial in den Kasten. Kurz darauf saß das Turmfalkenpärchen stolz vor dem Einflugloch. Wir sind gespannt, wer den Nistkasten belegt. Dohlen haben es bei uns schwer, geeignete Nistplätze zu finden und werden deswegen immer seltener. Deswegen versucht unsere Ortsgruppe Vögeln zu helfen, die schwer Nistplätze zu finden. Wenn sie bei solchen Projekten mithelfen wollen, kommen sie zu uns.

(H.W. 2022)

Nistende Dohlen
Nistende Dohlen

Torffreies Gärtnern für den Umweltschutz

Überall beginnt jetzt mit dem Frühling die Gartenarbeit. Beete, Blumenkästen und Kübel werden bepflanzt. Von den Hobbygärtnern wird beim Kauf der Gartensubstrate wenig darauf geachtet, wieviel Torf sie enthalten. Beim Kauf von Gartenerde sollte man aus Umwelt- und Klimaschutzgründen auf torfreduzierte oder torffreie Substrate achten. Torfmoore sind wichtige CO2 Speicher und bei Ihrem Abbau wird viel CO2 freigesetzt. Zusätzlich werden riesige Flächen dem Naturschutz entzogen. Durch den Kauf von torffreien/torfreduzierten Substraten kann jeder viel für die Umwelt (CO2 Reduktion/Naturerhalt) tun. Den Hauptnachteil dieser Substrate (geringere Wasserspeicherung) durch Ersatzstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen kann man durch häufigeres Gießen mit kleineren Wassermengen ausgleichen. Auch Wissenschaft und Industrie werden sich bei größerer Nachfrage dieses Problemes annehmen und Lösungen dafür finden. 

(H.W. 2022)

Schachbrettfalter auf Ackerwitwenblume
Schachbrettfalter auf Ackerwitwenblume

Kleiber

Kleiber ist im Mittelhochdeutschen ein Handwerker der eine Lehmwand baut. Mit genausoviel Geschick gestalten sich Kleiber den Eingang zu ihren Bruthöhlen aus Lehm. Daher kommt der Name für diesen Vogel. Kleiber sind noch zahlreich und leicht an ihrer blau orangenen Färbung zu erkennen. Sie sind auch die einzigen Vögel, die mit dem Kopf voran auf der Suche nach Nahrung die Bäume abwärtslaufen können. Während sie sich im Sommer vorwiegend von Insekten ernähren, fressen sie im Winter auch Nüsse und Sämereien. Unter Umständen klemmen sie diese dann in Spalten (Spechtschmiede), um sie aufzuhacken. Daher haben sie ihren zweiten Namen Spechtmeise.

(H.W. 2022)


Knautien-Sandbiene am Bruckenwasen

 

Die Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) gilt in Deutschland als gefährdet und ihre Bestände gehen seit Jahren stark zurück.  Mit 14-16 mm Körpergröße gehört sie zu den größeren unserer heimischen Wildbienen. Die Weibchen sind zu erkennen an ihrem schwarzen Kopf und Oberkörper mit der weißen Behaarung und den ersten beiden leuchtend orange gefärbten Hinterleibssegmenten, die seitlich einen schwarzen Punkt tragen. Die Knautien-Sandbiene sammelt den Pollen zur Versorgung der nächsten Generation nur an Kardengewächsen, am häufigsten an der Wiesen-Witwenblume. Pro Nest benötigt sie den Pollen von 72 solcher Blüten. Ihre Nester, die sie in Hohlräumen in der Erde baut, sind meist schwer zu finden und wurden daher 2004 zum ersten Mal entdeckt. Die Biene ist auf Wiesen mit Wiesen-Witwenblumen bis in den August hinein zu entdecken und war letztes Wochenende auf der Blühwiese am Bruckenwasen in Plochingen zu beobachten. 

(M.M. 2021)


Die Wegwarte

Die Wegwarte,

auch Zichorie (Cichorium inytbus) genannt sieht man zur Zeit noch an verschiedenen Stellen

blühen. Diese teilweise bis in den November mit schönen hellblauen, selten weißen Blüten

blühende, Sonne liebende Pflanze, ist ein wichtiger Nektarspender und Nahrung für viele

Insekten. Unter vielen anderen Namen wie Sonnenwedel, Hansl am Berg, Sonnenbraut,

Wegeleuchte und verwünschte Jungfer ist sie bekannt. Schon immer war sie eine Heilpflanze,

2020 war sie Heilpflanze des Jahres. Bekannter als die Wegwarte selbst sind ihre

Kulturvertreter wie Chicoree, Endivie und Radicchio. Ältere können sich noch an den

Muckefuck (Kaffeeersatz) -den Zichorienkaffe- aus gerösteten Wegwartewurzeln erinnern. Da

die Wegwarte in einigen Bundesländern schon auf der Roten Liste steht, danken wir den

Mitarbeitern des städtischen Bauhofes, dass sie auf dem Grünstreifen entlang der

Schorndorferstrasse Wegwarten beim Mähen stehen gelassen haben.

(H.W. 2021)


Straßenbegleitgrün

... und Begrünung von Verkehrskreiseln mit Blüh- oder Staudenpflanzen tragen mit ihrer

Pflanzenvielfalt und den jahreszeitlichen Änderungen zur Förderung der Artenvielfalt bei.

Während früher häufig nur Stiefmütterchen, Eisblumen oder Heidekraut gepflanzt wurden,

bieten die vielfältigen Pflanzen, Stauden und Blühsäumen ein wesentlich besseres Angebot

für Insekten. Da ist jeder Quadratmeter wichtig. Für uns Stadtbewohner sind diese

Bepflanzungen gerade im Herbst nach der Blüte ein ungewohnter Anblick, aber viele verblühte

Pflanzen bieten im Herbst und Winter ein Quartier für Insekten. Der Eindruck der

Ungepflegtheit, den wir Stadtmenschen dabei haben, kommt aber daher, dass wir nicht mehr

den Jahresrhythmus von Pflanzen gewohnt sind. Noch mehr solcher Bepflanzungen sollten im

öffentlichen Raum und auch privat, insbesondere an Stelle der Steinbruchgärten, erfolgen.

(H.W. 2021)


Totholz auf der Streuobstwiese schafft Leben

Auf den Streuobstwiesen gibt es auch alte und z.T. schon abgestorbene Bäume. Für die Artenvielfalt sind diese Bäume (Totholz) ganz wichtig. Wenn man sie fällt, beseitigt man Lebensraum für ganz viele Tiere und nimmt ihnen die Überlebensmöglichkeit. In den rauen Rinden alter Bäume leben viele kleine Lebewesen (Spinnen und andere Insekten). Sie sind die Nahrungsgrundlage für viele Vögel wie z.B. Gartenbaumläufer, Kleiber und Spechte. Auf den Bildern sieht man einen Gartenbaumläufer und einen Specht auf Nahrungssuche. In alte Bäume klopfen Spechte auf der Nahrungssuche Höhlen, die als Brutstätte dienen und in den Folgejahren von anderen Vögeln oder Insekten genutzt werden. In dem alten Stamm, der offensichtlich gefällt werden soll, nisten seit Jahren Blaumeisen und Kleiber. Mit dem Fällen wird ihnen ihr Nest genommen.  Der alte, dicke und hohle Ast war viele Jahre Nistplatz für Stare. Nun ist er einem Sturm zum Opfer gefallen. In anderen hohlen Stämmen können z.B.  auch die Königinnen der Wespen und Hornissen ihr Winterquartier nehmen. Unter anderem wegen fehlender Höhlen in Bäumen, gibt es hier auch keine Eulen. Besonders fehlen Steinkäuze. Werden die alten Bäume gefällt, kann man an der gleichen Stelle sowieso keine neuen Bäume pflanzen. Deswegen könnte man sie auch stehen lassen.

(H.W. 2021)



Igel

...bereiten sich jetzt, wo die Temperaturen zurückgehen,  auf den Winterschlaf vor. Hierzu benötigen Sie ein sicheres Versteck, das man im Garten leicht anlegen kann: mit Reisig und Laub einem Haufen schaffen, in den sich der Igel für seinen Winterschlaf zurückziehen kann. Der Winterschlaf dauert meist bis Ende März – Anfang April. Wichtig ist, das Igelquartier den ganzen Winter in Ruhe zu lassen. Igel sind Wildtiere und sollten nicht ins Haus geholt werden. Eine Alternative zum Reisig/Laubhaufen wäre ein geschützt aufgestelltes Igelhaus (Bauanleitung beim NABU) mit guter Isolierung, das der Igel auch als dauerhafte Quartier nutzen kann.

Wenn sie Interesse am Naturschutz haben, an Projekten mitarbeiten möchten oder ihre

Kenntnis einbringen wollen, kommen sie zu den Treffen unserer Ortsgruppe.

 

Termine finden sie auf unserer Internetseite.

(H.W. 2021)


Waldohreulen

Ist kein Vogel unserer Streuobstwiesen. Sie ähnelt dem Uhu, ist aber deutlich kleiner. Ihre großen Federohren kann sie anlegen. Sie ist verbreitet und lebt gern in Wäldern mit offenen Flächen, auf denen sie bevorzugt jagt. Ihre Nahrung sind vorwiegend Mäuse, aber auch kleine Singvögel. Dichte Wälder meidet sie, da sie dort in Konkurrenz zum Waldkauz steht. Sie brütet in verlassenen Krähen- und Greifvogelnestern. Vorwiegend die Jungvögel sind Teilzieher.  Mit Glück kann man die Waldohreule im Winter an Schlafbäumen beobachten, auf denen mehrere Eulen dicht beieinander tagsüber schlafen.

Haben Sie Interesse an der Arbeit unserer NABU-Gruppe schauen Sie sich auf unsere Internet Seite um oder setzen sich mit G. Fernbach Tel. 07153 22400 in Verbindung. (H.W., 2021)

Waldohreule. Bild: Klaus Eisner
Waldohreule. Bild: Klaus Eisner

Eulen

In mondhellen Nächten kann man sie rufen hören. Mit ihrem „huu-huhuhuhu“, das einem aus vielen Filmen bekannt ist, erkennt man einen Waldkauz leicht. Durch die relativ große, naturnah bewirtschaftete Waldfläche des Schurwaldes, ist diese Eulenart rings um Reichenbach am stärksten vertreten. Ihre Reviere hat sie überall dort, wo der Wald offener, oder der Waldrand nah ist und geeignete Bäume mit großen Höhlen vorhanden sind; denn in solchen sitzt das Weibchen derzeit und brütet ihre Eier aus. Neben dem Waldkauz gibt es zwischen Reichenbach und Hochdorf auch Waldohreulen. Diese nutzen alte Krähennester zum Brüten und fallen im lautlosen Flug, der allen Eulen eigen ist, durch ihre langen, schmalen Flügel auf. In ihrem Revier kann auch der deutlich kleinere Steinkauz leben. Dieser benötigt offene Flächen mit kurzer Vegetation zur Jagd. Wie die Waldohreule erbeutet er am liebsten Mäuse und sorgt dafür, dass diese nicht zu viele werden. Neben dem alteingesessenen Paar in Hochdorfs Streuobstwiesen hat sich in diesem Jahr vielleicht ein weiteres dazu gesellt. Ob es hier zu einer Brut kommt wird sich noch zeigen. (H.W., 2021)


Hilfe für Steilwandbrüter

Nur wenige Wildbienenarten legen ihre Brut in die Röhren wie bei den bekannten Insektenhotels. Viele Wildbienenarten sind aber sogenannte Steilwandnister. Ihre natürlichen Möglichkeiten, Lehmsteilwände werden immer weniger. Für diese Wildbienen wie Buckel- Seidenbiene, Maskenbienen Pelzbienen und Schornsteinwespen passende Nisthilfen selbst zu bauen, stellt eine Herausforderung dar. Eine schöne Anleitung hierzu findet sich

unter www.nabu-geesthacht.de/Aktionen/Lehmwand_wildbienen.pdf .

Viel Erfolg beim Bauen einer solchen Nisthilfe. Berichten Sie uns über Ihre Erfahrungen.

 

Und die Nahrungsquelle für die Bienen in der Nähe – eine Blühwiese - sollte nicht vergessen werden.(H.W., 2021)


Notfallzulassung für Neonicotinoide

 

Neonicotiniode werden als umwelt- und gewässergefährdend eingestuft und sind giftig für Wildbienen und andere Insekten. Bereits 5 Milliardstel Gramm (0,000000005 Gramm) Thiamethoxam reichen aus, um eine Honigbiene oder Erdhummel zu töten. Deshalb hatte die Europäische Union diese Insektizide 2018 verboten. Doch zu Anfang des aktuellen Jahres sprach das Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg eine Notfallzulassung aus, die den Einsatz der Chemikalie bis Ende April auf 12.000 Hektar ermöglicht. Das Insektizid soll Blattläuse fernhalten, die das Vergilbungsvirus überträgt und so zu Ernteverlusten bei Zuckerrüben führen kann. Doch auch Alternativen, wie sie im ökologischen Landbau angewandt werden, wären möglich. So könnten Fruchtfolgen, eine angepasste Sortenwahl, die richtige Standortwahl und die Förderung natürlicher Fressfeinde wie die Larven von Marienkäfern, Schwebfliegen, Florfliegen und Schlupfwespen die Ausbreitung der Blattläuse eindämmen. (M.M., 2021)


Der Kolkrabe

Während die Meisten noch im Wintermodus sind, hat der Kolkrabe bereits mit dem Nestbau begonnen. Mit gut einem Kilo Gewicht und einer Flügelspannweite von über einem Meter, ist er der größte Singvogel. Oft wird er mit seinem deutlich kleineren Verwandten, der Rabenkrähe, verwechselt. Doch anders als diese sind Kolkraben scheue Vögel und halten sich selten in Siedlungsnähe auf. Nachdem sie in Mitteleuropa bis an den Rand der Ausrottung verfolgt wurden, erholen sich die Bestände nun wieder. Auch in der Gegend um Reichenbach gibt es ein Brutpaar. Haben sich die Partner einmal gefunden bleiben sie ihr Leben lang zusammen; dabei sind sie bestens aufeinander abgestimmt, was sich in Duetten und Synchronflügen zeigt. Kolkraben verbringen ihre ersten Jahre in Jugendtrupps, in welchen sie Freundschaften schließen und komplizierte soziale Gefüge haben. Wohl durch diese verlängerte Jugendentwicklung und dem Gruppenleben, hat sich bei ihnen eine soziale Intelligenz ausgebildet, die Kolkraben mit Schimpansen und dreijährigen Kindern auf eine Stufe stellt. Dies haben sie in zahlreichen Experimenten auch bewiesen. (S.W., 2021)


Im Winterwald

Wie im Oktober berichtet, sind viele Vögel in den wärmeren Süden geflogen. Dennoch ist es bei uns nicht leer und still. Bei einem Spaziergang durch den Wald (unter Beachtung der derzeitigen Koronaregeln) kann man die hellen, hohen Rufe der Wintergoldhähnchen hören. Sie sind unsere kleinsten Vögel und mit gerade mal fünf Gramm Körpergewicht trotzen sie jeder Kälte. Oben in den Fichten suchen sie die Zweige nach winzigen Insekten ab. Dort finden wir auch andere Vögel, wie die Hauben- und Tannenmeisen. An den Baumstämmen entlang suchen Kleiber und Spechte nach Nahrung. Unten in den jungen Buchen hüpfen munter Sumpf-, Blau- und Kohlmeisen. Wie die Meisen schließen sich jetzt im Winter auch Finken gerne zu größeren Gruppen zusammen, weil es sicherer und leichter ist die wenigen, doch reichlichen Nahrungsquellen zu finden. Hier sind in den Baumkronen Erlenzeisige, Grünfinken und Kernbeißer unterwegs, Buchfinken gesellen sich eher zu den Meisen im Unterwuchs. Auch Wintergäste können unter unseren heimischen Vögeln sein, wie Bergfinken aus Skandinavien. Trotz vieler Dunkelheit und Kälte singen Rotkehlchen und Kohlmeisen. (S.W., 2021)


Vogelbeobachtung

Vögel zu beobachten, wird eine immer beliebtere Freizeitbeschäftigung. Was bringt dieses Hobby:  schon durch das Beobachten der Vögel wird das Interesse für die Natur geweckt.

Man lernt die Schönheiten der Natur kennen, um dann rücksichtsvoller mit ihr umzugehen.

 

Beim Beobachten schult man nicht nur das Auge, sondern auch das Gehör. Manche Vögel entdeckt man erst, wenn man ihre Stimme kennt. Ist man etwas geübter, kann man auch Vögel schon am Flugbild erkennen. Weil viele Vögel Zugvögel sind, kann man sich auch mit den Ländern beschäftigen, in die die Vögel fliegen oder aus denen sie zu uns kommen. Vögel und ihr Lebensraum bieten auch für Fotografen immer wieder schöne Motive. Durch das Beobachten der Lebensräume der einzelnen Vogelarten lernt man auch Bäume, Insekten, Blumen, andere Tiere und Wetterhinweise kennen.  Vogelbeobachtung ("Birding" auf Neudeutsch) ist also ein anregendes, interessantes Hobby. Leider fallen ja zur Zeit die Vogelführungen zum Einstieg in dieses Hobby Corona bedingt aus. (H.W., 2021)


Vogelbeobachtung

Der Winter neigt sich dem Ende zu. Wer es im Herbst versäumt hat, die Nistkästen für die Vögel zu reinigen – alte Nester entfernen, Ausfegen – sollte das jetzt noch schnell tun.

 

Dabei sollte man darauf achten, ob z.B. geschützte Hornissen- Wespenköniginnen, Florfliegen und andere Insekten den Nistkasten als Winterquartier nutzen. Siebenschläfer verziehen sich meist in frostsichere Erdhöhlen. Länger sollte man mit der Reinigung nicht warten, da schon viele Vögel anfangen, sich ihren Nistplatz für das Frühjahr zu suchen. Planen Sie einen Nistkasten aufzuhängen, sollte man das auch jetzt schon tun. Nistkästen selber bauen, kann eine Beschäftigungsmöglichkeit bei den Einschränkungen in den Corona Zeiten sein. Anleitungen dazu gibt es im Internet u. A. beim Nabu. (H.W., 2021)


Plochinger Biber

Es ist mittlerweile allgemein bekannt, dass die Biber sich ausbreiten. Den Biber bekommt mantagsüber nicht zu sehen. Man sieht nur an den Bäumen die Spuren seiner Aktivitäten.Als reiner Vegetarier benötigt der Biber immer wieder frische Blätter, Rinde und dünne Zweige. Aus diesem Grunde nagt er geschickt die Bäume so an, dass sie umfallen und er an seine Nahrung kommt. Bei uns leben die Biber in Höhlen mit Zugang unter Wasser und gestalten die Landschaft nicht neu durch Biberburgen, wie sie es sonst machen. Die Biberburgen dienen ihnen als Schutz für ihre Behausung und Vorratskammer. Unseren Aktiven sind jetzt schöne Aufnahmen mit der Wildkamera von den nächtlichen Aktivitäten eines Bibers gelungen.

H.W., KW 51


Honigbiene gegen Wildbienen

Rettet die Bienen! Diese Aktion und geänderte Umweltgesetze sind in aller Munde. Unserer Ortsgruppe ist es ein Anliegen darauf hinzuweisen, dass mit den Bienen nur nicht die Honigbiene, eines der am häufigsten gehaltenen Nutztiere, gemeint ist, sondern vor allem die fast 600 Arten Wildbienen in Deutschland. Wildbienen leben im Gegensatz zu Honigbienen nicht in „Staaten“ sondern meist als Solitärbienen. Häufig sind sie auf bestimmte Pflanzen angewiesen und kommen nur mit diesen zusammen vor. Durch eine Zunahme der Zahl der Honigbienen, auch in Städten, werden diese für die Wildbienen zu Nahrungskonkurrenten. Mittlerweile weiß man auch, dass Krankheiten der Honigbiene, wie die Varroa Milbe, auf Wildbienen übertragen werden, nur haben diese keinen Imker, der ihnen hilft. Die Einzelbiene ist dann bei Befall verschwunden. Deswegen ist eine vielfältige, giftfreie Natur das Beste, was den Wildbienen hilft.

H.W. KW 50


Vogelfütterung

Vogelfütterung wird insbesondere im Winter vielfach praktiziert. Es schafft die Möglichkeit, Vögel aus relativer Nähe zu beobachten, zu fotografieren und insbesondere Kindern und Jugendlichen Kenntnisse über Vögel beizubringen. Einige Dinge sind dabei zu beachten. An den Futterstellen sollen die Vögel möglichst nicht im Futter herumhüpfen können und das Futter sollte vor Nässe geschützt werden. Besonders geeignet sind hierzu Futtersilos, die auch relativ wenig pflegeaufwendig sind. Futterhäuser sollten regelmäßig gereinigt werden. Denken sie an den eigenen Infektionsschutz und tragen dabei Handschuhe. Futterstellen sollen so aufgestellt werden, dass Bäume und Sträucher Schutz vor Katzen und Sperbern bieten. Grundfutter sind Sonnenblumenkerne (geschälte machen weniger Abfall), Erdnüsse und andere Körner. Meisen, Kleiber und Buntspechte lieben auch fetthaltiges Futter. Knödel sollten ohne Plastiknetz sein, da sich Vögel darin verheddern können. Für Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Zaunkönig, Heckenbraunelle und Amsel sollten in Bodennähe Rosinen, Obst, Beeren und Kleie angeboten werden ggf. in speziellen Futtersilos. Futterstellen sind regelmäßig zu reinigen, um keine Ratten anzulocken. Die beste Fütterung sind aber naturnahes Gärtnern und hier Erhalt der Streuobstwiesen.

H.W., KW. 49


Singen lernen

KW 48

Etwa die Hälfte aller Vogelarten weltweit gehört zu den Singvögeln. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht nur Rufe zur Kommunikation benutzen, sondern auch Gesänge, eine deutlich komplexere Abfolge an Lauten. Zu den Singvögeln gehören so bekannte Sänger, wie das Rotkehlchen, eher schlichtere, wie der Haussperling und eher unerwartete, wie die Krähenvögel. Der arteigene Gesang muss jedoch von allen erlernt werden. Das beginnt bei vielen Arten bereits, wenn der Jungvogel gerade flügge geworden ist. In dieser Zeit, kann er noch nicht selbst singen, aber er hört die Gesänge seiner Eltern und Nachbarn und merkt sich diese. Monate später versucht er diese gehörten Gesänge selbst wiederzugeben. Ähnlich wie in der „Brabbel“- Phase bei Kleinkindern, wird dieser noch nicht ausgereifte Gesang so lange moduliert, bis er sich, wie der der Vorbilder anhört. Da sie in der Regel sehr leise üben, hört man sowas leider kaum, jedoch, mit etwas Glück, sitzt derzeit eine Amsel in der Hecke und erprobt fleißig ihren Gesang.

S.W., KW 48

Etw sitzt derzeit eine Amsel in der Hecke und erprobt fleißig ihren Gesang.


Reinigung der Schwalbennester

An dieser Stelle haben wir schon öfters über die Mehlschwalbenpopulation in Plochingen und Reichenbach berichtet. Das Jahr 2020 war ein gutes Schwalbenjahr, unsere Nester waren mit ca. 50% sehr gut belegt. Da die Schwalben seit ca. zwei Monaten weg sind, haben wir die von uns betreuten Nester gereinigt, instandgesetzt und neue montiert. Dabei haben wir relativ viele Totvögel gefunden, die wahrscheinlich verdurstet oder wegen des Insektenmangels verhungert sind. Ein herzliches Dankeschön an Holger, der uns immer unterstützt!

G.F., KW 47